Freitag, 9. August 2013

Intro


Wer mich kennt weiß, dass ich eigentlich immer mit und zu allem zu spät bin. Daran ändert auch eine Zeitverschiebung rein gar nichts. Daher auch erst jetzt der erste Eintrag in meinem Blog. Es ist nicht so, dass ich keine Zeit zu schreiben gehabt hätte und einen Blog zu schreiben nicht auch für mich selbst eine gute Sache wäre. Trotzdem habe ich bis jetzt lieber Löcher in die Luft und Vögeln nach geguckt, als mich hier dran zu setzen. Wer mich kennt weiß auch, dass ich meinen Arsch selbst für Sachen, die gut und wichtig sind, oft nicht hochbekomme. Aber sei’s drum.. here I go!

Eine kleine (Vor)Geschichte:
Noch Anfang des Jahres sah meine Planung anders aus, da war kein Trip nach Brasilien in Sicht. Dafür sah ich meinen Bachelortitel nahen und gedachte danach Geld zu verdienen und der Uni nur noch welches zu überweisen, um mir ein Studententicket für NRW zu sichern. Konkrete Pläne finde ich generell eher unnötig, man weiß ja eh nie, was so passiert.
Während ich also gerade im Kölner Zoo rumhing und, mit teilweise mässigem Eifer, den Großen Alexandersittichen (Psittacula eupatria) beim Fressen zusah, bekam ich eine gute Nachricht. Sehr gut war die sogar.
Andreas Botov, ein Freund und Kommilitone, der zu der Zeit in Brasilien an einem Forschungsprojekt – unter anderem – der Uni Bonn und der Universidade Federal de Mato Grosso teilnahm, hatte mich an einen der leitenden Professoren, Prof. Dr. Schuchmann, weiterempfohlen, als Vogelverrückten. Klingt ein bisschen nach der Katzenoma aus Die Simpsons, war aber nicht so gemeint. Also, denke ich jedenfalls.
Besagter Professor schrieb mir nun, ob ich nicht die Arbeit von Andreas fortführen wollte, so ab Anfang August. Drei Monate sollte der Spaß dauern und ich hatte eh nichts zu tun mit meiner Zeit, also sagte ich zu – und zwar gleich für sechs Monate. Weil das nach Abenteuer klang. Ich will euch nicht mit ausgiebigen Details zu meinen letzten Wochen in Deutschland langweilen, daher nur so viel: Die Abgabe meiner Bachelorarbeit war am 03.07., das dazugehörige Kolloquium am 16.07. und am 21.07. ging dann von Frankfurt aus mein Flug über Sao Paolo nach Cuiabá. Die Zeit war mehr als knapp, aber ich kann nicht sagen, dass ich sie nicht aufs Ausgiebigste genutzt und genossen hätte. So sehr, dass ich mich nicht nur einmal fragte „Tut das Not, dass ich hier jetzt weggehe?!“. Rückzieher sind aber nicht so mein Ding, außerdem stand nicht bloss mein eigener Name auf dem Spiel. Und wie das so ist, bei Sonntagskindern, die gerne alles auf den allerletzten Drücker erledigen – es hat alles blendend funktioniert.
Jetzt sitze ich im Restaurant der Pouso Alegro Lodge (‚find them on facebook‘) und es ist dunkel und warm und zig Grillen lärmen vor der Tür herum. Der moderne, neuen Wortgebräuchen offene Deutsche würde sagen: Läuft.
Willkommen auf meinem Blog.